Medienlöwin-Gala: „Macht euer Ding“

Written by on 17. November 2016

Wenn die Medienlöwinnen brüllen, kommt die weibliche Riege aus Medien und Wirtschaft im Wiener Haus der Industrie zusammen: „Inside Media Spezial“ berichtet über die Verleihung der Preise an die Top-Medienfrauen. Sibylle Hamann, Elisa Vass (Ö1), Ingrid Thurnher und Kathrin Zechner im Talk. Außerdem: „Report“-Moderatorin Susanne Schnabl über ihren spannenden Beruf.

25 Jahre ist Sibylle Hamann (re. im Bild), die u. a. für die Wiener Wochenzeitung Falter schreibt, bereits als Journalistin tätig. Viele Auszeichnungen hat sie schon bekommen, gerade ist ihr auch der Leopold-Ungar-Preis in der Kategorie Print für ihren Beitrag „Elf Monate mit Fatima“ verliehen worden. – Die „Medienlöwin in Gold“ und damit die Ehrung als „Medienfrau des Jahres“ ist für sie etwas ganz besonderes. „Mittlerweile sind Frauen angekommen in Positionen, wo sie hingehören. Und das ist schon ein tolles Gefühl. Man sieht die geballte Macht der Wirtschaft, die hier inzwischen sitzt. Da gibt es inzwischen etwas mitzureden und auch zu verteilen“, so Hamann. In der Sendung spricht sie auch über ihre Reportage über jene Frau, die ihre Mutter – die Historikerin Brigitte Hamann – gepflegt hat. Brigitte Hamann, die sich u. a. mit weiblichen Persönlichkeiten wie Kaiserin Elisabeth befasste, ist kürzlich verstorben. Und Sibylle Hamann verrät, wie sie über die Einstellung des „Wirtschaftsblattes“ denkt. Befragt zu Tipps für junge Talente meint sie: „Die Grundaussage ist: ,Scheißt’s euch nicht an.‘ Macht euer Ding und überlegt nicht immer fünf Mal, was irgendjemand von euch erwarten könnte. Was in dieser Branche morgen erwartet wird, wissen wir nicht. Vertraut eurem eigenen Instinkt. Macht ein Ding, woran ihr glaubt – das macht ihr wenigstens gut.“

So wie Hamann strahlt auch Elisa Vass (li. im Bild), die für den Radiosender „Ö1“ das „Journal-Panorama“ gestaltet, über ihren Preis. Vass hat für ein Feature zum Thema „Sprache, Geschlecht und Politik“ die Medienlöwin in Silber bekommen. Wie sie über die Wahl von Donald Trump zum US-Präsidenten, den umstrittenen ungarischen Premier Viktor Orban und die mögliche Absiedelung des Ö1-Teams aus dem Wiener Funkhaus ins ORF-Zentrum am Küniglberg denkt, verrät sie in der Sendung. Ö1 ist aktuell in den Schlagzeilen, dabei geht es zum einen um ein neues Sendungsschema für den Kultur- und Informationskanal. Im Vorfeld protestierten RedakteurInnen dagegen wegen deutlich weniger Sendezeit, etwa für Wissenschaft und Musik. Zum anderen soll das ORF-Funkhaus, der Sitz von Ö1, in Teilen verkauft werden, bei einem kommunizierten Erlös von 35 Millionen Euro.

Auf der Gala sprechen wir auch mit ORF-Moderatorin Ingrid Thurnher, die mit Jahresende die Sendung „Im Zentrum“ verlässt und neue Chefredakteurin bei ORFIII wird. Wie sie dieser beruflichen Veränderung entgegenblickt, ist bei „Inside Media Spezial‘ zu hören. Außerdem: ORF-Programmchefin Kathrin Zechner über den Aufreger in der Branche, den Auftritt einer Nikab-Trägerin (verschleierten Frau) in der deutschen Polit-Talkshow „Anne Will“, und die Kritik, dass es mit der Erweiterung des ORF-Standortes Küniglberg zu viel (Bus-)Verkehr im Wiener Stadtteil Hietzing gibt, der Kinder gefährden könnte. Zudem gibt es ein spannendes Gespräch mit „Report“-Moderatorin Susanne Schnabl, in dem sie u. a. erzählt, wie sehr die auf den 4.12. verschobene Bundespräsidentenwahl sie und ihr Team beschäftigt.

Ausschnitt aus der Sendung – Medienmanagerin Kathrin Zechner über die Aufregung um die deutsche Talkshow „Anne Will“, in der eine Nikab-Trägerin zu Gast war (Anm.: Der Vorsitzende des Zentralrats der Muslime in Deutschland übte kürzlich Kritik an der Einladung der Frau in die Sendung. Es werde so versucht, „Neo-Salafismus in Deutschland salonfähig“ zu machen.):


Der Podcast zu „Inside Media Spezial“ zum Nachhören:


Credit: Journalistinnenkongress / APA-Fotoservice / Mirjam Reither

 


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