Schnittstellen am Immobiliensektor

Im Science Talk zu Gast ist Martina Hoffmann, wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Immobilienwirtschaft der FHWien der WKW. Im Zentrum des Gesprächs stehen der Energieausweis, die Transparenz am Wohnungsmarkt und notwendige Qualitätsprüfungen von Immobilien.

Im Dezember 2012 ist das Energieausweisgesetz in Kraft getreten. Seitdem wird der Heizwärmebedarf in Wohnungsinseraten ausgewiesen. Ein Schritt in die richtige Richtung, trotzdem ist die Immobilienbranche von einem transparenten Wohnungsmarkt noch weit entfernt, wie Martina Hoffmann, wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Immobilienwirtschaft an der FHWien der WKW erklärt.

Eine von Frau Hoffmann durchgeführte Langzeitstudie befasst sich mit der Transparenz am heimischen Immobilienmarkt. „Am Eigentumswohnungssektor würde ich mir in den Inseraten wünschen, dass zusätzlich Rücklagen und Preisangaben verpflichtend ausgewiesen sind und ob zum Beispiel Sanierungen anstehen“, geht Hoffmann im Science Talk-Interview auf die dringend notwendigen, zusätzlichen Informationen ein, die vor allem beim Wohnungskauf zu berücksichtigen sind. Ebenso sollten, laut der Forscherin, die Schnittstellen zwischen Hausverwalter, Makler und Eigentümern verbessert werden. Zum Beispiel wäre es wichtig, dass Hausverwaltungen die Daten aus der Objektsicherheitsprüfung, der ÖNORM B 1300, den Immobilienmaklern zugänglich machen. Diese Daten können beim Kauf einer Immobilie herangezogen und Wohnungen oder Gebäude können dann nach ihrem tatsächlichen Zustand bewertet werden.

Dass wichtige Parameter in Inseraten aufgrund von Platzmangel nicht angegeben werden, lässt Hoffmann nicht gelten: „Es gibt kein Platzproblem. Manchmal will man einfach nicht alle Daten bekanntgeben“. Darüber hinaus könnte sich Hoffmann die Einrichtung einer unabhängigen Institution beim Kauf einer Immobilie vorstellen, die eine Art „Testkauf“ durchspielt. „Es sollte die Möglichkeit geben, dass ein Experte gegen eine Gebühr errechnet, ob sich der Kauf einer Wohnung lohnt oder nicht.“ Science Talk mit Martina Hoffmann zum Nachhören: 1)

2)

3)

4)

©[Thorben Wengert] via pixelio.de