Bessere Presseförderung würde Medienqualität sichern
Written by Radio Radieschen 91.3fm Redaktion on 15. Juni 2015
Wie seriös sind Nachrichten in den Medien? Eine Frage, die mit Medienethik zu tun hat. Sie hinterfragt den Medieneinfluss auf die Gesellschaft. Klaus Bichler, Experte und Lektor an der FHWien der WKW, meint, dass der wirtschaftliche Druck qualitative und ethische Medienberichterstattung erschwert.
Er sei kein Anhänger der These, dass früher – als es ausschließlich Massenmedien wie Zeitungen, Radios und Fernsehen gab – alles „besser“ gewesen sei, so Medienethik-Experte Klaus Bichler. Durch die Nachrichtenangebote des Internets aber stünden die klassischen Medien unter wirtschaftlichem Druck. Es sei der Qualität in der Berichterstattung und medienethischen Grundsätzen nicht förderlich, wenn es nur mehr um die nächste Sensationsschlagzeile und darum gehe, wie viele Klicks ein Artikel habe.
Freilich tragen die Konsumenten bei der Nutzung von Nachrichteninhalten Verantwortung. Nämlich die, unterschiedliche Quellen zu nutzen, um sich vielseitig zu informieren. Hier fehlt Bichler oft die Medienkompetenz der Nutzer. Als Lektor stelle er immer wieder fest, wie wenig Lehrveranstaltungs-Teilnehmer über Medieninstitutionen wie etwa den ORF wissen. Der Experte fordert „Medienerziehung“ als Unterrichtsfach an den Schulen. Junge Leute sollen besser über die Medienlandschaft Bescheid wissen.
Um eine Vielfalt an seriösen Nachrichtenquellen herzustellen, die eine breitere Informationsbeschaffung ermöglicht, brauche es in Österreich aber eine bessere Presseförderung, meint Bichler. Anstatt Millionen für Inserate auszugeben, sollte die Regierung diese Gelder lieber jenen Medien zukommen lassen, welche entsprechend festgelegte Qualitätskriterien erfüllen. (T.: P. Buchacher)
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