Mysterium Integration
Written by Radio Radieschen 91.3fm Redaktion on 25. November 2015
Bei uns in Österreich leben dutzende Kulturen zusammen. Zudem reisen in den vergangenen Wochen zehntausende Schutzsuchende durch unser Land – viele von ihnen bleiben auch bei uns. Die große Herausforderung, die stärker als nie zuvor auf uns zukommt heißt Integration. Ein Bericht von Helene Gahr.
Wie können diese Menschen bei uns das Leben leben, das jeder verdient, inmitten einer friedlichen Gesellschaft? Und: Wie können wir mit ihnen leben, was können wir von ihnen lernen? Wir haben uns zwei Projekte näher angesehen, die einen Teil dazu leisten. Bei denen „Integration“ kein abstraktes Wort, sondern eine tatsächliche Aktion geworden ist. Die beiden Projekte zeigen: Integration kann funktionieren und für beide Seiten ein großer Gewinn sein.
Im Rampenlicht
Schauspielerinnen und Schauspieler mit Migrationshintergrund werden im Wiener Vorstadttheater gezielt vor den Vorhang geholt. Wir waren bei einer Probe des Stücks „Shake Shakespeare“ dabei, bei der motivierte Theaterschauspieler mit unterschiedlichen kulturellen Backgrounds für ihre große Aufführung proben.
Ob Schiffsunglück, Todesstrafe, der Amtsmissbrauch von Autoritäten oder Geschichten aus Kriegs- und Krisengebieten – in den verschiedenen Szenen des Theaterstücks spiegeln sich aktuelle politische und gesellschaftliche Ereignisse wider. Ganz nach dem Motto „Kunst machen von Betroffenen für Betroffene“. Wer die Geschichten der Schauspielerinnen und Schauspieler näher kennenlernen will, kann hier unseren Beitrag dazu nachhören:
Weitere Infos zum Wiener Vorstadttheater mit allen aktuellen Produktionen: http://www.wienervorstadttheater.com/
WG statt Flüchtlingsheim
Am besten lernen Menschen ein Land kennen indem sie hier ganz normal wohnen. Statt in Massenheimen zum Beispiel in WG-Zimmern. Wir haben eine Wohngemeinschaft besucht, die seit elf Monaten eine neue Mitbewohnerin hat: Selda. Sie musste aus ihrer Heimat, der Türkei, fliehen, weil es für sie dort nicht mehr sicher genug war um zu bleiben. Durch die Plattform „Flüchtlinge Willkommen“ hat sie ihre WG kennengelernt und lebt seitdem bei ihnen.
Weil Selda aber noch nicht als Asylwerberin anerkannt ist, fehlt ihr die Arbeitserlaubnis in Österreich. Sie hat zurzeit deshalb keine Möglichkeit sich selbst zu finanzieren. Deshalb setzt ihre neue WG alle Hebel in Bewegung und versuchen das Geld für die Miete (240 Euro im Monat) über Crowdfunding zusammenzukratzen. Eine Geschichte über eine Hilfsaktion, die zur echten Freundschaft wurde. Hier zum Nachhören: