Starke Web-Konkurrenz für Radiosender
Written by Radio Radieschen 91.3fm Redaktion on 18. Februar 2016
Am schwachen Ergebnis des neuen Radiotests ist der heiße Sommer schuld. Da ist sich Wolfgang Struber, Radio-Arabella-Chef und Fachbeirat für den Bereich Radio an der FHWien der WKW, sicher. Doch hohe Temperaturen sind nicht der einzige Faktor, der Menschen vom klassischen Radiogerät wegzieht. Was heimische RadiomacherInnen tun müssen, um in Zukunft gegen Naturgewalten und Silicon-Valley-Giganten bestehen zu können, erzählt er bei Inside Media.
Der letzte Radiotest ist für die Wiener Privatradios mäßig ausgefallen. Ö3 konnte seinen Marktanteil halten, FM4 sogar ausbauen. Doch das stört Radio-Arabella-Chef Wolfgang Struber wenig: „Radiotests sind im Halbjahresrhythmus nicht sehr aussagekräftig. Man muss sie über mehrere Jahre betrachten.“ Dann würde man eine Zunahme des Privatradios im Gegensatz zu den Radiosendern des ORF beobachten können, meint Struber. Abgesehen davon gibt es mittlerweile neue Mitbewerber, die dem Manager mehr Sorgen machen als die Konkurrenz durch den ORF.
Neue Gatekeeper in der digitalen Welt sind etwa Facebook und Google, aber vor allem Telekommunikationsunternehmen. Denn ohne sie geht heute nichts mehr: „Das bringt für Betreiber von Radios maßgebliche Herausforderungen mit sich, weil sie langfristig sagen können: Ihr seid dabei und ihr nicht“, so Struber.
Angesichts der neuen Herausforderungen müsse das Radio digitaler werden. Das Internet biete neue Erlös-Quellen, vor allem cross-medial. Gleichzeitig findet sich hier auch starke Konkurrenz durch internationale Konzerne: Spotify oder Apple (iTunes). Deswegen klammere man sich besonders bei den großen Radiounternehmen noch an die traditionelle Übertragung über UKW. Hier ist man noch mit seinen alten Mitbewerbern allein. Und einen Strich durch die Rechnung macht da höchstens noch ein heißer Sommer.
Credit: Foto Weinwurm
Ausschnitt aus dem Gespräch – Wolfgang Struber über die neue digitale Konkurrenz (neue Player) für Radiosender:
Inside Media mit Wolfgang Struber zum Nachhören:
1) Der aktuelle Radiotest und die heimische Radioszene:
2) Die Digitalisierung des Radios – ein Zukunftsmodell?
3) Anforderungen an junge RadiomacherInnen: