Leben im Wohnpark
Written by Radio Radieschen 91.3fm Redaktion on 9. Mai 2016
Der Wohnpark Alt Erlaa im Süden Wiens polarisiert seit seiner Erbauung in den 70er Jahren. Wegen seiner Größe und eigenwilligen Architektur wird er von vielen geschmäht. Doch die Bewohner fühlen sich darin wohl. Wieso werden heute keine vergleichbaren Wohnanlagen mehr gebaut? Sebastian Fuchs berichtet.
Harry Glück hat den Wohnpark Alt Erlaa als Architekt geplant. Er wollte seine Idee verwirklichen, qualitätsvolles Wohnen für alle zu ermöglichen. Daher schuf er einen Monumentalbau für 11.000 Bewohner mit vielfältigen Freizeitangeboten und von weitläufigen Parkanlagen umgeben. Jede einzelne Wohnung verfügt über einen Balkon oder eine Terrasse. Den Bewohnern stehen sieben Dach-Schwimmbäder und sieben Hallenbäder zur Verfügung. Weiters gibt es Saunaanlagen, Infrarotkabinen, Solarien und Dampfkammern, sowie Tennis- und Badminton-Hallen.
Der Architektur- und Stadt-Forscher Robert Temel hat als Co-Autor am von Reinhard Seiss herausgegebenen Buch „Harry Glück: Wohnbauten“ mitgewirkt. Temel führt das gute Funktionieren des Zusammenlebens in diesem Monumentalbau unter anderem darauf zurück, dass es ein so vielfältiges Vereinsleben gibt, und sich die Bewohner dieser „Stadt in der Stadt“ selbst organisieren. Der Vergleich Stadt in der Stadt stimmt laut Temel jedoch nicht: es fehlen genügend Arbeitsplätze nahe der Wohnanlage. Bei modernen Wohnbauten wird darauf wieder stärker Rücksicht genommen.
WEITERFÜHRENDE INFOS:
https://de.wikipedia.org/wiki/Wohnpark_Alt-Erlaa
http://www.muerysalzmann.at/shop/shop_artikeldetails.asp?kid=4&agnr=191
(c) Foto: Dominik „Dome“ via flickr.com
(c) Foto: Sebastian Fuchs