Fast Fashion vs. Fair Fashion
Written by Radio Radieschen 91.3fm Redaktion on 4. Dezember 2017
Kleider machen Leute und wir alle müssen uns aufgrund gesellschaftlicher Normen auf gewisse Art und Weise kleiden – zumindest wenn wir nicht (unangenehm) auffallen möchten. Aber die immer schneller wechselnden Trends in der heutigen Konsumgesellschaft und sogenannte Fast Fashion nehmen immer stärker zu und sind durchaus problematisch – sowohl für die TextilarbeiterInnen als auch für die Umwelt. Victoria Posch und Julia Sahlender haben sich diese Problemen genauer angesehen und untersucht, wie diesen entgegengewirkt werden kann.
Problematik der Fast Fashion
Fast Fashion bedeutet, dass Mode schnell konsumiert wird und dementsprechend auch genauso schnell wieder weggeworfen wird. Unsere Kleidung wird meist in Billiglohnländern wie Bangladesch oder Indien produziert und dann zu niedrigen Preisen in Europa verkauft. Für die FabrikarbeiterInnen in diesen Ländern bedeutet das prekäre Arbeitsbedingungen: Niedrige Löhne, instabile Fabrikgebäude, wenig Licht, mangelnde sanitäre Anlagen und giftige Stoffe. Der Einsatz von Chemikalien, beispielsweise beim Färben von Jeans, führt dazu, dass Abwassersysteme und Gewässer verunreinigt werden. Die Detox-Kampagne von Greenpeace hat das Ziel, Unternehmen dazu zubringen, ihr Chemikalienmanagement zu überarbeiten. Auch der massive Wasserverbrauch sowie Pestizid-Einsatz von Baumwolle und Polyester schadet der Umwelt. Ein populärer Trend in der Modeindustrie ist es daher „Greenwashing“ zu betreiben. Darunter versteht man PR-Techniken, die darauf abzielen einem Unternehmen ein umweltfreundliches und verantwortungsbewusstes Image zu verleihen – meist ohne Grundlage.
Fair Fashion: Was können wir KonsumentInnen gegen das Problem unternehmen?
Das Problem der schnelllebigen Mode kann vor allem durch eine Änderung des Lebensstils bekämpft werden. Fair Fashion steht für Mode, die aus Bio-Material besteht, die regional, fair und nachhaltig produziert ist und qualitativ hochwertig ist. Das heißt, dass einem Kleidungsstück längere Tragbarkeit verliehen werden soll und nicht alle fünf Minuten aufgrund eines neuen Trends eingekauft werden muss. In einem ressourcenschonendem und preiswerterem Kontext heißt das konkret, dass man Second-Hand kaufen kann oder auch seine Kleidung tauschen kann – denn das ökologischste Kleidungsstück ist das, das nicht produziert werden muss.
Die Initiative des Kauf-nix-Tages (auf Englisch Buy-Nothing-Day), der weltweit am ersten langen Einkaufssamstag vor Weihnachten begangen wird, soll zum Nachdenken über den eigenen Konsum anregen und vor allem den bewussten Konsum stärken. KonsumentInnen sollen demnach an diesem Tag auf das Einkaufen verzichten.
Hier könnt ihr die Beiträge von unserer Sendung am 4. Dezember 2017 nachhören:
Beitrag von Victoria Posch zu Fast Fashion und ihrer Problematik:
Beitrag von Julia Sahlender zu Fair Fashion:
Studiogespräch von Pia Miller-Aichholz mit Konsumpsychologe Josef Sawetz:
Weiterführende Links: