GoUrban: Downtown mit E-Moped
Written by Radio Radieschen 91.3fm Redaktion on 12. März 2018
Bei Sonnenschein mit Picknick-Korb und Lieblingsmensch unterwegs auf einem Scooter zum Rendezvous im Grünen. Das Wiener Startup GoUrban startet in den Hochbetrieb. Sie bieten umweltfreundliche E-Scooter zum Sharen in Wien an. GoUrban-Co-Gründer Jonathan Gleixner spricht mit „Start Me Up“ über das Business-Modell und die hottesten Hits zum Moped-Fahren! – Außerdem: Der Talk mit Wirtschaftsexperte Manfred Dirngrabner über das Top-Thema „Strafzölle / USA“.
Sein wildester Moped-Trip war bei Schneesturm zur Seestadt Aspern und zurück. „Fed Up“ vom Mopedfahren ist Jonathan Gleixner aber lange nicht. Gemeinsam mit Michael Lenz und Bojan Jukic hat er das Startup „GoUrban“ ins Leben gerufen. Sie bieten umweltfreundliche E-Scooter zum Sharen (Teilen) in Wien an. Das Konzept geht auf. GoUrban hat für A1 die „Innovation 2 Company Challenge“ der Wirtschaftskammer Wien gewonnen und war eines der ersten Startups im neu-eröffneten WeXelerate-Tower in Wien (im zweiten, neu eröffneten, Batch sind 52 Startups aus 21 Ländern vertreten – 14 kommen aus Österreich).
Das Thema der umweltfreundlicheren Fortbewegung ist sehr aktuell. Vor kurzem entschied das Bundesverwaltungsgericht im deutschen Leipzig, dass Diesel-Fahrverbote verhältnismäßig umgesetzt werden können. So soll eine bessere Luftqualität hergestellt werden; Millionen DieselfahrerInnen könnten also bald nicht mehr unbegrenzt in deutschen Städten mit hoher Luftbelastung fahren. – Zudem hat die EU-Kommission Österreich aufgefordert, die Vorschriften zur Berechnung der Treibhausgas-„Ausstöße“ von Kraftstoffen umzusetzen. Die CO2-„Ausstöße“ (Kohlendioxid) der Treibstoffe sollen bis Ende 2020 um sechs Prozent gesenkt werden. Die Abgastricks der Autofirmen haben laut einer aktuellen Studie in mehreren EU-Staaten Milliardenlöcher in die Steuerkassen gerissen (Autos wurden auf Basis falscher CO2-Werte besteuert).
„Easy Cruzin“ war das Leben für GoUrban nicht immer. „Das Kapital zu finden war nicht leicht“, sagt Jonathan. „Es war damals, vor drei Jahren, ein sehr neues Thema und wirklich den Investor mit den richtigen Argumenten zu überzeugen, war ein großes Learning.“ Auch jetzt, nach zahlreichen Preisen und einem erfolgreichen Start: „Es ist ein Risiko, dass man den Kopf so voll hat und sich nur noch mit dem StartUp beschäftigt.“ Seine Familienwünsche muss der frischverheiratete 25-Jährige erst einmal hintenanstellen.
Einmal abschalten können Jonathan Gleixner und seine Co-Gründer zum Beispiel beim Hit „Downtown“ von Macklemore.
StartUp-Expertin Kasia Greco spricht mit Moderator Paul Buchacher über die besten Förderungen für UnternehmerInnen im E-Mobility-Bereich. „Es gibt einige gute Anlaufstellen im österreichischen Förderdschungel. Vor allem welche, die über die Landesgrenzen hinausgehen“, sagt sie.
Und wir graben die Gartenharke aus und pflanzen Gemüse. Im Schloss Schönbrunn trifft sich Redakteur Michel Mehle mit den Gründern von MyAcker.com, Christoph Raunig und Patrick Kleinfercher, zum Gemüse anbauen. Ist das nicht verboten? Doch – aber wir machen es legal. Wie, das hört ihr im Podcast.
Außerdem: Es ist fast so wie beim Spielen in der Sandkiste, als wir noch Kinder waren. Der eine nimmt dem anderen die Schaufel weg, der andere droht, dass er auch etwas wegnehmen wird. Allerdings geht es bei uns nicht um einen Spielplatz, sondern um die Weltwirtschaft. Und die ist in Aufruhr, seit US-Präsident Donald Trump „Strafzölle“ eingeführt hat, wenn in die USA Aluminium und Stahl, u. a. aus Europa, eingeführt werden. Die EU hat mit Vergeltungszöllen auf US-Produkte wie Whiskey, Jeans, Reis, Mais und Motorräder auf die von Trump verhängten Sonderabgaben reagiert. Damit entspinnt sich zunehmends ein Handelskrieg. – Harley-Davidson wird wegen der EU-Vergeltungszölle auf amerikanische Waren einen Teil seiner Produktion aus den USA verlagern. Dadurch soll eine Preiserhöhung für KundInnen in Europa vermieden werden, teilte das Unternehmen mit. Die Anhebung der EU-Zölle von bisher sechs auf 31 Prozent mache ein Harley-Davidson-Motorrad in Europa im Schnitt um 2.200 Dollar teurer. – Donald Trump hat Harley-Davidson wegen dessen geplanter Produktions-Verlagerung mit Konsequenzen gedroht und den „Anfang vom Ende“ prophezeit. „Eine Harley sollte niemals in einem anderen Land gebaut werden“, so Trump in einem Tweet und drohte: „Sie werden besteuert wie nie zuvor!“
– Über diese Causa haben wir mit dem Finanzexperten Manfred Dirngrabner von der FHWien der WKW gesprochen (Talk aus d. Sendung vom 12.3.):
Update: Nach einem Treffen von Trump und EU-Kommissionspräsident Jean Claude-Juncker im Juli 2018 werden die „Strafzölle“ auf Autos durch die USA vorerst ausgesetzt.
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