Alles zum Donaufestival 2015
Written by Radio Radieschen 91.3fm Redaktion on 22. April 2015
Die Welt kritisch hinterfragen: Das hat sich das Donaufestival in Krems, das vom 24. April bis zum 2. Mai stattfindet, auf die Fahnen geschrieben. Punk-Musiktheater, eine spezielle Skulptur und vieles mehr erwarten die Besucher.
“Flesh, heart and soul” dürfte die Aufmerksamkeit der Besucher des Donaufestivals in der Kunsthalle Krems besonders auf sich ziehen: Die Schweizer Tänzerin Eugénie Rebetez präsentiert live eine exzentrische Skulptur. Diese schlängelt sich durch die Bildräume der Multimedia-Künstlerin Pippilotti Rist. Ihren Künstlernamen trägt Rist seit ihrer Kindheit in Anlehnung an die beliebte Kinderbuchfigur Pippi Langstrumpf, dem stärksten Mädchen der Welt. Sie hat Gebrauchsgrafik an der Angewandten in Wien studiert und danach begonnen, als Künstlerin zu arbeiten. In Wien sind ihre bunten Videodecken in dem von Jean Nouvel designten Sofitel-Luxushotel am Donaukanal sehr bekannt. Rist ist noch mit einer zweiten Arbeit auf dem Festival vertreten. Tomas Zierhofer-Kin, Leiter des Donaufestivals: „In den oberen Räumen der Galerie Krems hat sie eine ganz schöne Arbeit, in der Stoffbahnen herunterhängen. Man geht durch ein Labyrinth, und jede Stoffbahn ist eine Projektionsfläche. Das heißt, man kann sich seine eigenen Perspektiven erwandern, man sieht durch eine Projektionsfläche eine andere Projektionsfläche.“
Unter den gezeigten Kunstwerken findet sich auch „The Christeene Machine“ von der selbsternannten „Drag-Terroristin“ Christeene. Ihre Maschine ist die unheilige Allianz zwischen Punk-Musiktheater und anarchischer Performance und dreht Politik- und Gender-Theorien durch den Fleischwolf. Dadurch werden gängige Rollen- und Wertvorstellungen auf den Kopf gestellt. Christeenes Auftritt ist ein schrilles Konzert.
Im Werk der Theatergruppe Rimini Protokoll wiederum geht es um die Welt der Waffen und um die Schicksale von 20 Menschen, deren Leben durch Waffen geprägt wurde. „Da sind Waffenhändler darunter, Kindersoldaten aus dem Kongo, Menschen, die ihre Gliedmaßen oder ihr Leben fast verloren haben durch Waffen. Man wird ausgestattet mit einem iPad und Kopfhörern und hört diese Geschichten und sieht im Film, den man am iPad hat, die echten Menschen, die durch die Räume gehen, durch die man selbst gerade geht“, so Zierhofer-Kin. Seine Zeit als Festivalleiter neigt sich langsam dem Ende zu. In zwei Jahren wird er als Nachfolger von Markus Hinterhäuser Intendant der Wiener Festwochen. Doch zuerst steht ihm eine spannende Zeit mit dem Donaufestival bevor.
Alle Infos zur Veranstaltung: www.donaufestival.at
Credit: David Visnjic