Morbides Wien

Der Tod gehört zum Leben – aber in Wien besonders. In dieser Ausgabe der Kulturcollage geht es um den Wiener Totenkult und das Politikum Bestattung. Wir sprechen über die „schöne Leich“, was den Wiener Zentralfriedhof so besonders macht, welche Hürden es für traditionell muslimische Bestattungen in Österreich gibt, und was die Anthropologie uns mit Knochenfunden über vergangene Kulturen sagen kann.

Es lebe der Zentralfriedhof

Von Beethoven über Falco bis zur ersten Frauenministerin, Johanna Dohnal, beherbergt der Wiener Zentralfriedhof etliche Legenden. Magdalena Bauer hat den Zentralfriedhof zu seinem 150. Geburtstag besucht und mit Julia Stering, Sprecherin der Friedhöfe Wien, über die kulturelle und ökologische Bedeutung des zweitgrößten Friedhof Europas gesprochen. Außerdem erzählt der Fremdenführer Christopher Timmermann, was es mit der besonderen Beziehung zum Tod auf sich hat, die Wien nachgesagt wird.

Warum eine muslimische Bestattung in Österreich Herausforderungen mit sich bringt

Wenn ein geliebter Mensch verstirbt, wünschen sich viele Familien vor allem eins: eine würdevolle Bestattung. Für viele Muslime bedeutet das, jahrhundertealte religiöse Traditionen einzuhalten. Doch diese geraten in Österreich mit den hiesigen Bestattungsgesetzen und bürokratischen Vorgaben immer wieder in Konflikt. Wie eine tradtitionell islamische Bestattung aussieht und welche Hürden es dafür in Österreich gibt – darüber hat Julia Kreusch mit Tuce Öztürk von der Islamischen Glaubensvertretung Österreich und Haydar Alanbari, Bestatter bei einem österreich-weiten islamischen Bestattungsunternehmen, gesprochen.

Studiogespräch mit Karin Wiltschke

Was Knochenfunde über das Leben und Sterben vergangener Kulturen verraten – damit kennt sich Karin Wiltschke, Abteilungsdirektorin der Anthropologie im Naturhistorischen Museum Wien, aus. Im Interview mit Hannah Neudeck berichtet sie über bedeutende Gräber-Entdeckungen in Österreich, wie sich Bestattungsrituale über die Jahrtausende verändert haben und wie anthropologische Forschung historische Lebensbilder rekonstruiert.

Header-Bild: ©Magdalena Bauer