Das Jahr der Frauen

Written by on 9. Januar 2019

Es ist für Frauen aus vielen Gründen ein wichtiges Jahr – ein Jubiläumsjahr. Ein Jahr, in dem Frauenthemen im Zentrum des öffentlichen Interesses standen und  stehen. Vor 100 Jahren durften in Österreich Frauen das erste Mal zur Wahl gehen.  Vor 40 Jahren eröffnete in Wien das erste Frauenhaus des Landes. Und Anfang Oktober haben fast 500.000 Menschen das Frauenvolksbegehren unterschrieben. Denn: In der gesellschaftlichen Wahrnehmung gelten die Frauen bis heute als das schwache Geschlecht.

Der Fall der Ex-Politikerin Sigi Maurer, die sexualisierter Cybergewalt ausgesetzt war und dennoch vor Gericht verloren hat. Nachrichtensprecher Roman Rafreider, dessen Privatleben, und die Tatsache, dass und wie berichtet wurde, waren in den vergangenen Wochen Thema in Boulevard- und Qualitätsmedien.  Aber es wird diskutiert, es wird gesprochen, es bewegt sich etwas. Gespräche und Diskussionen über die Stellung und Wahrnehmung von Frauen in der Gesellschaft sind wieder en vogue.

Frauenvolksbegehren | Was bleibt?

Im Jahr 2018 verdienen Frauen immer noch um knapp 20 Prozent weniger als Männer. Der Equal Pay Day war am 20. Oktober. Seither arbeiten Frauen bis Ende das Jahres theoretisch unbezahlt. Das war nur einer der Gründe, der in der Woche vom 1. bis 8. Oktober 2018 insgesamt 481.906 ÖsterreicherInnen mobilisierte, das Frauenvolksbegehren zu unterschreiben. Was sich seit dem ersten Frauenvolksbegehren vor 20 Jahren getan hat und wie es weitergeht, beleuchtet Julia Geistberger in einem Beitrag „Frauenvolksbegehren – was bleibt?“: Sie traf Autorin und Feministin Eva Rossmann zum Interview, die 1998 beim ersten Volksbegehren als Mitinitiatorin dabei war. Die Brücke zu heute schlägt sie mit einem Gespräch mit Andrea Hladky, eine der Stimmen der 2018er Unterschriftenaktion.

Eva Rossmann | Juristin, Journalistin, Feministin | 1997 kämpfte sie als Mitinitiatorin des österreichischen Frauenvolksbegehrens. | Foto: Julia Geistberger

„Frauenvolksbegehren – was bleibt?“ | Ein Beitrag von Julia Geistberger:

 


„Diese Frauen sind Heldinnen.“

Wirtschaftliche Unabhängigkeit ist ein starker Faktor, um Frauen Eigenständigkeit und Freiheit zu sichern. Und diese wirtschaftliche Abhängigkeit ist oft der Grund, weshalb Frauen auch im Fall von häuslicher Gewalt bei ihren Männern bleiben müssen. Eine von fünf Frauen in Österreich, die in einer Beziehung leben, war statistisch gesehen schon einmal davon betroffen.

Vor 40 Jahren eröffnete in Wien das erste Frauenhaus Österreichs um Frauen aus dieser scheinbar ausweglosen Situation einen Ausweg zu bieten. „Diese Frauen sind Heldinnen. Sie sind ungemein mutig,“ meint Andrea Brem, Geschäftsführerin der Wiener Frauenhäuser. In einem Beitrag von Gudrun Lunacek wird die Geschichte dieser Einrichtung aufgerollt.

„40 Jahre Frauenhaus“ | ein Beitrag von Gudrun Lunacek:

 

Den 40. Jahrestag feiert der Verein Wiener Frauenhäuser am 23. November mit einer Benefizveranstaltung im Wiener Rathaus mit verschiedenen Live-Acts. Der Verein der Autonomen Österreichischen Frauenhäuser hat zum Jubiläum einen Dokumentarfilm produziert: „Home Sweet Home“ läuft in verschiedenen Kinos und ist auch auf DVD erhältlich.

 

No more bullshit!

Im Studio begrüßen wir zum Thema außerdem Stephanie Bondi. Sie ist eine der Obfrauen des Vereins Sorority – eine Frauenplattform, die sich mehr feministische Kommunikation rund um Professionelles wünschen, eine Networking-Plattform nur für Frauen also. In ihrem neuen Buch „No more bullshit“ will Sorority altbekannte Killerphrasen mit Fakten erschlagen. „Das Handbuch gegen sexistische Stammtischweisheiten“ entmystifiziert Phrasen wie etwa „Mittlerweile werden Männer diskriminiert!“, „Frauen wollen ja gar nicht in Führungspositionen“ und vieles mehr.

Am 10. November 2018 gibt es auf der Messe Buch Wien die Buchpräsentation dazu. Diana Budin spricht mit dem Studiogast Stephanie Bondi über das Buch und die Vision des Vereins Sorority.

 

Studiogespräch Teil 1:

Studiogespräch Teil 2:

 


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