David Klapil: „E-Sport boomt in Österreich“
Written by Radio Radieschen 91.3fm Redaktion on 19. März 2018
Wir sind mitten in der Fußballweltmeisterschaft in Russland. Neben dem Fußball auf dem Rasen wird aber der Fußball auf der Konsole immer beliebter. E-Sport nennt sich das, wenn sich SpielerInnen im Fußball nicht im Stadion messen, sondern über ein Videospiel auf der Konsole. David Klapil ist einer von zwei professionellen E-Sportlern in Österreich. Er steht bei der Wiener Austria unter Vertrag. Im Gespräch mit #vienna spricht er über den neuen Fußball, Doping, Putin und das ganz große Geld.
Wenn Rapid und die Wiener Austria gemeinsam auf dem Rasen stehen, dann brennt die Hütte. Wenn die E-Sportler Mario Viska vom SK Rapid und er, David Klapil, gemeinsam auf der Couch sitzen? „Dann brennt die Konsole“, sagt David Klapil. Seit 2017 spielt er für die Wiener Austria professionell FIFA. Auf der Playstation und auf der Xbox. Die Rivalität zwischen Rapid und der Austria gibt es auch hier: „Es ist schon etwas anderes, als wenn ich gegen Salzburg spiele“, sagt er.
„E-Sport als Sportart offiziell zuzulassen wäre absurd“, sagt der Deutsche Fußballbundpräsident Reinhard Grindl. Die Vereine sehen das anders. Sieben der 18 Bundesligisten haben eigene E-Sportsteams, bei acht von ihnen werden gerade Pläne geprüft. 45.000 Euro Preisgeld gibt es für die Sieger der Virtuellen Bundesliga in Deutschland. In Österreich, wo Ende März das erste E-Sports Festival stattgefunden hat, sind es immerhin 20.000 Euro.
„Über mein Gehalt will ich eigentlich nichts sagen. Mit dem von Fußballern ist es aber nicht zu vergleichen.“ David Klapil spielt FIFA bei der Wiener Austria hauptberuflich. „Für mich ist es ganz klar ein Sport.“ Was er dazu sagt, dass die Weltgesundheitsorganisation Computerspielsucht ab Sommer 2018 offiziell als Krankheit anerkennen will? „Das höre ich zum ersten Mal. Aber vielleicht hat es etwas damit zu tun, ob man die Kontrolle beim Spiel behält oder nicht.“
Sein Traum ist es einmal bei der E-Sport-Weltmeisterschaft im Fußball anzutreten. „Dort trittst du nicht im Team an, sondern als Einzelperson. Die Leute wissen aber trotzdem, aus welchem Land du kommst.“ Wie sieht der Alltag eines E-Sportlers aus? Was sagt er zum E-Sportler-Gehalt von Tyler „Ninja“ Blevins, der rund 280.000 Euro im Monat verdient? Und wie groß wird der E-Sport noch in Österreich? Ihr hört es im Podcast!