Foodcoops: Die besseren Biomärkte

Written by on 3. Dezember 2014

Äpfel, Karotten, Brot und Honig stehen in Kartons und Kisten am Boden. Im neunten Wiener Gemeindebezirk treffen sich Mitglieder einer Lebensmittelkooperative, der sogenannten Foodcoop, um ihre bestellten Lebensmittel abzuholen. Eine regionale und biologische Versorgung steht im Zentrum dieser Initiative.

Eine Foodcoop ist eine Lebensmittelkooperative. Einzelne Personen und Haushalte schließen sich zusammen, um selbst organisiert, Lebensmittel direkt von Bauernhöfen, Imkereien und Gärtnereien zu beziehen. Wer sich regional und biologisch versorgen möchte kann das zwar auch im Bioladen tun, muss aber meist viel Geld für die Produkte bezahlen. Im Supermarkt gibt es mittlerweile auch Regale mit Bio-Produkten, die aus der Region kommen, aber fair und transparent ist das nicht, sagen die Mitglieder der Foodcoop.

Die Gründung einer Foodcoop erfordert Organisationstalent: Kooperationswillige Bauern aus der Region müssen gefunden, Räumlichkeiten zur Lagerung und Abholung organisiert werden und alle Beteiligten bestellen gemeinsam mit Listen. Verschiedene Arbeitsgruppen kümmern sich um Ladendienst, Bezahlung, Bestellung, und andere organisatorische Aufgaben. Das alles machen die Foodcoop-Mitglieder freiwillig und unbezahlt. Es geht den meisten um den Konsum von biologischen, regionalen, saisonalen und fair produzierten Produkten zu leistbaren Preisen. Da es keine Zwischenhändler gibt, sondern die Produzenten direkt ab Hof an die Kooperative liefern, sparen beide Seiten sich den Aufschlag der Supermärkte und Bioläden. Vielen Foodcoop-Begeisterten geht es aber mehr als nur um das Preis-Leistungsverhältnis.

Immer neue Leute aus der Umgebung lernt man kennen, Organisation wird gelernt und die Bauern und Produzenten kennt man, kann Fragen stellen oder einen Hofbesuch unternehmen. So weiß man bei jedem Produkt woher es kommt, wer es gemacht hat und unter welchen Bedingungen es produziert wurde. Da werden einige Komplikationen gerne in Kauf genommen: Manchmal fehlen Produkte oder sind beschädigt, Lieferungen fallen aus oder es wird falsch abgewogen. Das alles wird dann gemeinschaftlich geklärt und gelöst. Das schnelle, passive Konsumieren kurz vor Ladenschluss ist hier nicht möglich, die Einkäufe müssen geplant und organisiert werden, aber viele Mitglieder freut das umso mehr wenn sie ihre Kartoffeln und ihren Laib Brot in den Händen halten.

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©[Adisa] via shutterstock.com


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