Schneefall in den Alpen um ein Drittel gesunken

Written by on 11. Dezember 2024

Der Klimawandel ist für die Alpen mittlerweile eine alarmierende Realität: Höhere Temperaturen verändern die alpine Landschaft rasant. Die Skisaison wird um rund 1 Monat kürzer, Wanderwege gefährlicher und extreme Wetterereignisse nehmen zu. Bis zum Ende des 21. Jahrhunderts könnten die heimischen Gletscher vollständig geschmolzen sein. Eine traurige Bilanz zum heutigen internationalen Tag der Berge.

Österreichs Gletschersterben

Eine von Eurac Research koordinierte Studie im südtirolerischen Bozen zeigt einen drastischen Rückgang von Schneefällen in den Alpen, das berichtet die Tageszeitung der Standard. Demnach ist zwischen 1920 und 2020, innerhalb von 100 Jahren, um ein Drittel weniger Schnee gefallen. Abtauender Permafrost, mehr Kunstschnee im Winter und Erdrutsche im Sommer sind die Folgen. Außerdem ist die Biodiversität gefährdet, da sich viele alpine Pflanzen und Tiere nicht schnell genug an die neuen Bedingungen anpassen können.

Seit 133 Jahren vermisst die Bundesanstalt für Geologie, Geophysik, Klimatologie und Meteorologie, die Geosphere Austria und der Österreichische Alpenverein (ÖAV) jährlich die heimischen Gletscher. Die Messungen aus dem Vorjahr verheißen nichts Gutes: Demnach haben sich 92 der 93 Gletscher in Österreich seit 2023 um durchschnittlich 24 Meter zurückgezogen. Den dramatischsten Rückgang hat laut aktuellster Messung Österreichs größter Gletscher zu verzeichnen: Die Pasterze am Großglockner in Kärnten ist rund 204 Meter kürzer als noch im Jahr davor.

Naturwandel in den Alpen

Das Schwinden der Gletscher hat nicht nur Auswirkungen auf die Landschaft. Ohne Eis werden die Berge instabil, was von Steinschlag bis hin zu ganzen Felsstürzen führen kann, wie zum Beispiel die Silvretta Hochalpen Straße zwischen Vorarlberg und Tirol heuer im Juli verschüttet wurde und unbefahrbar war.

Die mittlere Schneehöhe in den Alpen ist in den letzten 50 Jahren um knapp ein Zehntel zurückgegangen. Unterhalb von 2000 Metern hat sich die Schneesaison damit um rund ein Monat im Jahr verkürzt – mit Auswirkungen auf Flora und Fauna. Außerdem ist die Vegetation auf drei Viertel der Gebiete, die oberhalb der Baumgrenze liegen, dichter geworden. Mitschuld an den Veränderungen in den Bergen ist auch der kommerzialisierte Wintersport. Und das heißt im Umkehrschluss: Die Bedingungen für Wintersportler verändern sich. Aber wie?

Studiointerview

Was jeder einzelne von uns zum Schutz der Natur und des Klimas beitragen kann – Anna Pixer vom Kontext Institut für Klimafragen analysiert in einem Studiointerview mit Nicolas Scheikl die Hauptursachen des Klimawandels und was jeder einzelne von uns tun kann.

Foto: © Anna Aumair


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