Landflucht auf der Spur
Written by Radio Radieschen 91.3fm Redaktion on 18. November 2019
Weg vom Land, ab in die Stadt: Bis 2050 werden laut Prognosen der Vereinten Nationen rund sieben von zehn Menschen in Österreichs Ballungszentren leben. Vor allem junge Erwachsene verlassen ihre Heimatgemeinden auf der Suche nach besseren Job- und Ausbildungschancen. Vincent Leb, Vanessa Zwieb und Raphael Habringer haben sich umgehört, welche Auswirkungen Landflucht auf betroffene Regionen hat und wie sich der Trend hin zur Stadt aufhalten lässt.
Waldkirchen an der Thaya gilt als die am stärksten schrumpfende Gemeinde Niederösterreichs: Lebten 1971 noch 1.070 Menschen in den insgesamt sieben Ortschaften, sind es heute nur mehr 522 Personen – ein Rückgang um mehr als die Hälfte. Vor allem die Jungen kehren der Gemeinde im nördlichen Waldviertel den Rücken, weil sie nicht genügend Arbeitsplätze in der Gegend finden. Außerdem sterben in Waldkirchen seit Jahren mehr Menschen, als auf die Welt kommen. Vincent Leb hat ein Volkstanzfest in Waldkirchen an der Thaya besucht und sich umgehört, wie es mit der Gemeinde an der tschechischen Grenze weitergehen soll.
Seinen Beitrag könnt ihr hier nachhören:
Während Waldkirchen wie viele andere ländliche Gemeinden in Österreich seine Bewohnerinnen und Bewohner an Städte und Ballungszentren verliert, wächst die oberösterreichische Gemeinde Kronstorf: Allein seit 1991 ist die Zahl der Einwohnerinnen und Einwohner um fast die Hälfte gewachsen, von 2.418 auf 3.508. Der starke Zuzug stellt die Gemeinde vor neue Herausforderungen, erfährt Vanessa Zwieb bei einem Spaziergang durch die beliebte Gemeinde in der Umgebung von Linz. Zurück in Wien trifft sie Christof Isopp, Initiator der Plattform Zukunftsorte: Kronstorf ist eines der zwölf Mitglieder in dem Kooperationsnetzwerk, das ländliche Regionen aufwerten will.
Ihren Beitrag gibt es hier zum Nachhören: 20191118_BE2_Kronsdorf_Zwieb
Welche Kriterien entscheiden darüber, ob eine Gemeinde schrumpft oder wächst? Diese und viele weitere Fragen hat unser Redakteur Raphael Habringer der Regionalforscherin Martina Schorn gestellt. Die Wissenschaftlerin, die sich vor allem mit den Beweggründen von Jugendmigration beschäftigt, erklärt im Studiogespräch, welche Regionen in Österreich besonders von Landflucht betroffen sind, welche negativen Folgen schrumpfende Gemeinden fürchten müssen und welche Gegenstrategien Erfolge versprechen.
Das Interview könnt ihr hier abrufen:
Foto/Header: © Peter Smola / pixelio.de