Österreich: „20 Euro für eine Schachtel Zigaretten“
Written by Radio Radieschen 91.3fm Redaktion on 5. Februar 2019
Wo ist eine Gesellschaft gesund, wo sind Menschen in Österreich gefährdet krank zu werden? Michael Kunze ist Sozialmediziner an der Medizinischen Universität Wien. Er beobachtet Krankheiten wie die Grippe und erzählt, was eine Gesellschaft dagegen tun kann.
Die Politik wüsste es oft besser. Etwa, wenn es ums Nichtrauchen geht. „Kostet eine Schachtel Zigaretten in Österreich 20 Euro, dann würden viel weniger Menschen in Österreich rauchen“, sagt Sozialmediziner Michael Kunze. „Die Politiker, mit denen ich rede, wissen das“, sagt er. Aus Angst WählerInnen-Stimmen zu verlieren würde man aber oft wider guten Gewissens handeln. Die Folge: Jährlich sterben fast 13.000 Menschen in Österreich an den Folgen von Tabakkonsum*.
Was sind die gesellschaftlichen Gründe, die Menschen krank werden lassen? Michael Kunze ist Professor an der Medizinischen Universität Wien und hat dort lange Jahre das Institut für Sozialmedizin geleitet. Er beobachtet Krankheitsverläufe wie etwa bei der jährlichen Grippewelle aber auch den Zusammenhang zwischen Armut und Krankheit oder Bildung und Krankheit.
Im Talk mit NJOY 91.3 geht es darum, wie eine Gesellschaft leicht gesünder sein kann, und wieso Österreich viel mehr Geld in die Heilung von Krankheiten investiert als in deren Vorbeugung.
Außerdem: Wenn Ärzte / Ärztinnen nichts mehr tun können, nimmt sie ihre Arbeit auf. Eva Tinsobin begleitet Menschen beim Sterben. Sie arbeitet unter anderem ehrenamtlich auf der Palliativstation St. Raphael in Wien. Was man noch tun kann, wenn man nichts mehr tun kann und was in den letzten Tagen wichtig ist, erzählt sie im Gespräch mit NJOY 91.3.
* Angaben des Instituts für Höhere Studien (IHS) um den Gesundheitsökonomen Thomas Czypionka vor dem „Don’t Smoke“-Volksbegehren
Foto: MedUni Wien/Matern