Programmkinos punkten mit Charme
Written by Radio Radieschen 91.3fm Redaktion on 8. Juni 2016
Cineasten lassen sich in zwei Lager teilen. Da sind diejenigen, die große Kinoketten wie Cineplexx & Co. bevorzugen. Diesen steht die Gruppe der Besucher von Arthouse-Kinos entgegen. Ob Multiplexkinos eine Bedrohung für die Existenzen der unabhängigen Programmkinos sind, hat Sabrina Monschein beleuchtet.
Viele kleine Kinos in Wien mussten in den vergangenen 20 Jahren ihre Pforten schließen. So zum Beispiel das “Erika Kino”, das zu den ältesten Lichtspielhäusern der Welt zählte. 1900 eröffnete es in der Wiener Kaiserstraße, bis es 1999 schließen musste. Das “Kolosseum” in der Nussdorfer Straße war eines der ersten und prominentesten Lichtspielhäuser Wiens, in dem die Lichter erloschen. Das war 2002. Ebenfalls im Alsergrund befand sich das “Auge Gottes”-Kino, das 2011 schließen musste. Zwei Jahre später ereilte auch das “Gloriette Kino” in Penzing dieses Schicksal.
Doch wie konnte es zu einem derartigen Kinosterben kommen? Johannes Wegenstein – Leiter des Top- und Schikaneder-Kinos – weiß um den Konkurrenzkampf, der in der Branche vorherrscht. Einerseits erweist es sich von Vorteil, als Kino in einem großen Unternehmen eingebettet zu sein – man ist finanziell flexibler, nicht auf sich allein gestellt; andererseits bedeutet das auch, dass jene Ketten vom Programm her nicht besonders flexibel sind – man kann kaum auf Kundenverhalten reagieren. Als Programmkino kann man gewisse Förderungen erhalten, wenn man sich an Auflagen hält. Das wäre z.B. die Förderung junger Künstler und das Zeigen von Filmen in der Originalsprache.
Der Radiobeitrag hier nochmal zum Anhören:
Weiterführende Infos
Infos über Programmkinos in Wien
https://www.wien.gv.at/kultur/kino/programmkinos/
Die Nacht des Programmkinos
Viennale
Topkino
http://www.topkino.at/jart/projects/top-kino/main.jart
Schikaneder
http://www.schikaneder.at/jart/prj3/schikaneder/main.jart
Video
Interview mit Johannes Wegenstein
https://www.youtube.com/watch?v=CpX3s-iBlaE
Quelle/Copyright:
“Ohne Kohle”, Verein zur Förderung der Independent Film- und Videokultur
Bildrechte/Copyright zu verwendeten Fotos
Foto: © Sabrina Monschein