Stadtentwicklung in Wien

Wien wächst. Schätzungen zufolge werden 2030 mehr als zwei Millionen Menschen in der Bundeshauptstadt leben. So ein Städtewachstum verlangt eine vorausschauende Planung. Das Hauptaugenmerk liegt dabei auf verstärkter Partizipation, vor allem aber auf mehr Nachhaltigkeit, die durch eine neue Form der Mobilität erreicht werden kann. Ein Bericht von Jonas Kühnapfel.

Die Stadt der kurzen Wege

Vor über 50 Jahren waren in Wien die Bereiche Arbeiten, Leben und Dienstleistung noch voneinander getrennt – sie standen in Beziehung nur durch große Straßen. Heutige Stadtplanung funktioniert anders: Die einzelnen Funktionen werden nun stärker miteinander verbunden, so dass man in kein Auto steigen muss, um irgendwo hinzugelangen. Das ist auch einem Trend geschuldet, nämlich dem, dass immer mehr Menschen zu Fuß unterwegs sind.

„Smart City Wien“

Das Ziel ist, die EU-weiten 20-20-20-Ziele umzusetzen, das heißt 20% mehr Energieeffizienz, 20% mehr erneuerbare Energieträger und 20% weniger Endenergieverbrauch. Die Rahmenstrategie dafür heißt „Smart City Wien“. Erreicht werden sollen die Ziele zum Beispiel dadurch, dass der individuelle Autoverkehr zurückgedrängt wird und FußgängerInnen und RadfahrerInnen Platz macht. Außerdem wird der öffentliche Nahverkehr weiter ausgebaut.

Weiters trägt die Architektur ihren Beitrag zu mehr Nachhaltigkeit bei. In den Wiener Stadtentwicklungsgebieten sind ressourcenschonende Passivhäuser jetzt schon Standard. In Wien spielt aber auch  – wie gehabt – der soziale Aspekt eine Rolle: Geförderter Wohnbau bekommt weiterhin einen hohen Stellenwert. Und die BürgerInnenbeteiligung, die in Wien bis jetzt sowieso schon auf einem hohen Level praktiziert wird, soll darüber hinaus noch gestärkt werden.

Musterstadtteil „Aspern, die Seestadt Wiens“

Im Nordosten von Wien entsteht gerade ein neuer Stadtteil: Aspern, die Seestadt Wiens. Aus dem Boden gestampft wird dort Wohnraum, Gewerbe und Industrie. Es ist eines der größten Stadtentwicklungsprojekte Europas. Dabei werden neue Maßstäbe gesetzt, was die Schonung von Umweltressourcen und die Beteiligung von BürgerInnen anbelangt. Beeindruckend sind nicht nur die neuen, technischen Möglichkeiten für ArbeitgeberInnen und ArbeitnehmerInnen, sondern die neuen, sozialen Gegebenheiten für die BewohnerInnen aufgrund eines engeren Miteinanders.

Zur Seite des Stadtteilmanagements Seestadt Aspern gelangen sie hier.

Informationen über die Ausstellung „Viewien – Architektur entdecken“ erhalten Sie hier.

Die Radiobeiträge zum Themenkomplex Stadtentwicklung in Wien haben wir für Sie online gestellt: