Start-Hilfe für Geflüchtete
Written by Radio Radieschen 91.3fm Redaktion on 10. Oktober 2016
Ein StartUp der besonderen Art ist „refugees work“: Es hilft Flüchtlingen dabei, auf dem Arbeitsmarkt Fuß zu fassen. Eine Mitarbeiterin im Talk über ihre Arbeit und spannende Zukunfts-Projekte – von einer Job-Bewerbungs-App bis zu Zweigstellen im Ausland.
„Change the narrative“ – ändere die Erzähl-Perspektive: Ein Buch mit diesem Arbeits-Titel, das die Erfolgsgeschichten von Flüchtlingen aufzeigen soll, ist bereits in Planung. Flüchtlinge, die von der Plattform „refugees work“ betreut werden, sollen darin ihre Geschichten aus der eigenen Perspektive darlegen. Und „success stories“ hat das StartUp, das Flüchtlingen Jobs vermittelt, schon einige im Portfolio. Ein Flüchtling sei etwa zunächst für ein Projekt im Ausmaß von drei Monaten von einem Übersetzungsbüro beschäftigt worden. „Er hat auf Englisch, Deutsch und Arabisch übersetzt. Das Unternehmen und auch der Geflüchtete waren so zufrieden, dass sie es verlängert haben. Der Flüchtling wurde gleich für ein neues Projekt angestellt“, erzählt die Mitarbeiterin. Die 21-jährige arbeitet im Bereich „Sales und Community“ (Verkauf und Medien-/Öffentlichkeits-Arbeit) bei „refugees work“. Neben dem sozialen Zweck gehe es darum, das „Produkt“ an Unternehmen zu verkaufen, erläutert die Mitarbeiterin.
Das Wiener StartUp, das Flüchtlinge u. a. im Hinblick auf Vorstellungsgespräche unterstützt, besteht seit März und finanziert sich über die Mitgliedsbeiträge der Unternehmen. Es gibt Gespräche mit den Firmen, in welchen Bereichen Arbeitskräfte gesucht werden. Die Unternehmen schalten dann ein Profil auf der Plattform sowie ein Stelleninserat, in dem sich die genauen Anforderungen finden. Ihre Kollegin Fatima, die die „Flüchtlinge am besten“ kenne, begebe sich dann auf „gezieltes Headhunting“, also auf die Suche nach der passenden Arbeitskraft. – Generell herrschen, was Flüchtlinge und den Arbeitsmarkt betrifft, viele Diskussionen vor: Mittlerweile gibt es etwa von politischer Seite die Idee, dass Firmen, die Flüchtlinge anstellen, Sozialhilfe als Subvention (Förderung) erhalten. Inwiefern das Thema „Burka“ (hierzulande wurde ja bereits ein Verbot in den Raum gestellt) die Arbeit von „refugees work“ beeinflusst, erfahren Sie in der Sendung.
Die Integration (Einbeziehung) von Flüchtlingen ist ein wichtiges Thema in vielen Ländern. Das StartUp plant, künftig nicht nur Flüchtlinge, sondern generell auch MigrantInnen zu unterstützen. Zudem wird daran gedacht, Zweigstellen zu eröffnen, u. a. in Schweden. Außerdem wird an einer App gearbeitet, über die sich Flüchtlinge selbst um einen Job bewerben können. „Nicht alle haben einen Computer, aber fast alle haben ein Handy“, meint die Mitarbeiterin. – Was sie bei ihrer Arbeit erlebt hat und welchen persönlichen Traum sie sich noch erfüllen möchte, verrät sie bei „Start me up“.
Der Podcast zum Nachhören: