Schulen unterrichten Glück

Seit 2009 gibt es an einigen Schulen in der Steiermark ein Fach, dass den Schülern eines der wichtigsten Dinge der Welt beizubringen versucht, das Glücklichsein. Unser Redakteur Martin Pötz hat sich in den Schulen umgehört, was da genau unterrichtet wird, und den Glücksforscher Manfred Rauchensteiner gefragt, was er davon hält.

„Glücklichsein kann man lernen“, das behauptet zumindest der steirische Landesschulrat. Die Idee, ein Schulfach mit dem Titel „Glück“ einzuführen kommt aus Heidelberg in Deutschland. An sechs Schulen startete das Fach einst als Pilotprojekt, heute sind 300 Schulen aller Schultypen beteiligt. Glückforscher Manfred Rauchensteiner sieht durchaus einen Sinn, man könne Menschen, egal welchen Alters, zum Glücklichsein hinführen. Besonders wichtig sei das Zulassen von Emotionen und die Akzeptanz, wenn sich jemand nicht „perfekt“ verhält. Dem „Sein so wie man ist“ gibt er große Bedeutung. Außerdem sei es laut Rauchensteiner wichtig, wenn möglich im Hier und Jetzt zu leben. Vergangenes könne genauso belasten wie Zukünftiges.

Selbst wenn ein geliebter Mensch stirbt, brauche man nicht unbedingt unglücklich sein, so Rauchensteiner. Man könne selbst in diesem Fall an das Positive denken, etwa an die vielen tollen Erlebnisse, die man mit diesem Menschen erlebt hat. Das Zulassen von Trauer sei aber sehr wichtig, genauso wie das Zulassen anderer Emotionen. Um Gefühle zuzulassen muss man sie erkennen. Im Schulfach „Glück“ lernen die Schüler genau das. Außerdem lernen sie, die Geschmacksnerven zu stärken und auf einen gesunden Lebenswandel zu achten. Aus den 300 Schulen könnten in den kommenden Jahren noch wesentlich mehr werden. Die „Initiative Schulfach Glück“ will Schulen außerhalb der Steiermark für das Konzept begeistern und bei der Ausbildung von „Glückslehrern“ zur Seite stehen.

Den Radiobeitrag können Sie sich nach die Sendung hier anhören. Aktuelle Posts und Tweets zum Ablauf der Sendung TONWERKSTATT finden Sie auf Facebook und Twitter.

INFO: Link zur Homepage von Glückforscher Manfred Rauchensteiner

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