Zehn Jahre „Lehman-Pleite“: Kann so etwas wieder passieren?
Written by Radio Radieschen 91.3fm Redaktion on 31. August 2018
200 Milliarden Dollar – ein unglaublich hoher Schuldenberg. – Vor zehn Jahren musste die Investmentbank Lehman Brothers in den USA Insolvenz anmelden. Diese Pleite hatte nicht nur dort Auswirkungen. Der Zusammenbruch führte zu einer weltweiten Finanzkrise. – Was hat sich seither getan? Kann so eine Krise wieder passieren – oder ist man heute besser auf Turbulenzen vorbereitet? Das spannende Gespräch mit dem Wirtschaftsexperten Stephan Schulmeister.
Es war der 15. September 2008. Die bis dahin größte Pleite eines Unternehmens, die die Welt je gesehen hat, trat ein. Jene der US-Bank Lehman Brothers – zehn Mal größer als die des US-Energiekonzerns Enron im Jahr 2001. Im damaligen, dritten Quartal musste Lehman einen Verlust von 3, 9 Mrd. Dollar hinnehmen. Rettungsversuche scheiterten, tausende MitarbeiterInnen verloren ihren Job.
Die Aktienmärkte sind damals eingebrochen, der Ansturm auf die Banken brachte das internationale Finanzsystem beinahe zum kompletten Kollaps. Mit Unternehmensbeteiligungen und Gewerbe-Immobilien hatte sich das Unternehmen verhoben, zudem war die Bank in das Geschäft mit „Credit Default Swaps“ (Versicherungen gegen Kreditausfälle) stark involviert – doch was löste die Pleite und die darauffolgende, globale finanzielle Krise dann genau aus? Und kann so eine Krise heute wieder passieren – oder wurden mehr Sicherheitsmaßnahmen „eingezogen“? Und welche Auswirkungen hat die Finanzpolitik des aktuellen US-Präsidenten Trump? Darüber sprechen wir mit dem renommierten Wirtschaftsexperten Stephan Schulmeister in der ersten „Wissenschaftsradio“-Sendung nach der Sommerpause.
Mit Stephan Schulmeister widmen wir uns in der Sendung aber auch anderen, spannenden Themen wie dem „Brexit“, dem Ausstieg Großbritanniens aus der EU, und dem Umstand, dass Griechenland nun zum ersten Mal seit 2010 ohne internationale Hilfen auskommen muss. Das dritte Kreditprogramm des Euro-Rettungsschirms ESM ist zu Ende gegangen. – Außerdem sprechen wir über Schulmeisters Forderung nach einem „New Deal“ für Europa und Änderungen, die er sich für das Wirtschaftssystem wünscht.
Schulmeister war bis 2012 am Österreichischen Institut für Wirtschaftsforschung (WIFO) tätig. In seinem bei Ecowin erschienenen Buch „Der Weg zur Prosperität“ („Wohlstand“) fasst er Forschungserkenntnisse der vergangenen vier Jahrzehnte zusammen.
Der Podcast zum Nachhören (Sendung vom 4.9., 10 h):
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