Zivilcourage: Mut zur Hilfe

Written by on 12. November 2018

Jeder von uns hat schon einmal eine Situation erlebt, in der zivilcouragiertes Handeln erforderlich war. Egal ob es der Streit auf der anderen Straßenseite ist, der Obdachlose, der vor Kälte zittert, oder der Sitznachbar in der Schule, der gemobbt wird. Doch vielen Menschen fehlt der Mut zum richtigen Handeln. Lukas Marek und Felix Kostersitz sind der Frage nachgegangen, was Zivilcourage eigentlich ist, ob man es lernen kann.

Jeder Mensch kann zivilcouragiert handeln. Viele tun es aber nicht, weil sie nicht genau wissen, wie sie sich in der jeweiligen Situation verhalten sollen. Doch in dem digitalen Zeitalter, in dem wir leben, gibt es mittlerweile für fast alles eine App am Handy. So auch für selbstlose Hilfsbereitschaft im Alltag. Das Austrian Institute of Technology hat im Rahmen eines Feldexperiments mit Schauspielern, die eine Schlägerei vorgespielt haben, beobachtet, ob und wie Passanten eingreifen, wenn es notwendig ist und entwickeln nun mit den gewonnenen Ergebnissen eine App.

Lukas Marek hat sich für die Tonwerkstatt mit den Projektleitern des Experiments getroffen und herausgefunden, wie die Smartphone Applikation Leuten helfen kann, zivilcouragiertes Verhalten zu lernen. Außerdem ist unser Redakteur auf der Suche nach der Antwort gewesen, was denn eigentlich die Definition von Zivilcourage ist. Die Menschenrechtsorganisation „SOS Mitmensch“, eine Volkschuldirektorin aus Niederösterreich und die Organisation „Zivilcourage und Anti-Rassismus“ (ZARA) haben Einblicke in ihre Vorstellungen von zivilcouragiertem Handeln gegeben.

Lukas Marek’s Beitrag zum Thema Zivilcourage:

Was bedeutet Zivilcourage – SOS Mitmensch:

 

Wie fühlt es sich an, wenn man auf Zivilcourage angewiesen ist, um überhaupt zu überleben? Dieser Frage ist Felix Kostersitz in einer Reportage über Obdachlosigkeit in Wien nachgegangen. Ungefähr 12.000 Menschen in Österreich haben kein Dach über dem Kopf und müssen sich Tag für Tag auf der Straße durchschlagen. Für diese Leute sind zivilcouragierte Personen lebensnotwendig. Eine Spende von fünf Euro tut keinem weh und kann einem Obdachlosen enorm weiterhelfen.

Das alles hat Florian, ein ehemaliger Obdachloser unserem Redakteur in einem persönlichen Gespräch erzählt. Mittlerweile macht Florian über das Projekt „Supertramps“ Führungen und zeigt „sein persönliches Wien“. Er gibt in der Reportage Einblicke, wie das Leben als Freiluftbewohner abläuft und wie einem in Not Zivilcourage entgegengebracht wird. Bei einem Spaziergang über den Gürtel hat Florian gezeigt, unter welchen Umständen er als Obdachloser gelebt hat. Außerdem erklärt ein Sozialarbeiter der Caritas in der Gruft, was er sich von Leuten auf der Straße wünscht, wenn sie Obdachlose sehen, und wie wichtig Hilfe für diese Leute ist.

Die Reportage zu Obdachlosigkeit in Wien von Felix Kostersitz:

 

 

Titelbild Credits: Peronimo, https://de.wikipedia.org/wiki/Datei:Homeless,_Bremen_(2014).jpg, keine Änderungen

 

Hikmet Kayahan ist der Koordinator für DAS BÜNDNIS für Menschenrechte & Zivilcourage. Er ist Menschenrechtler, zivilcouragiert, engagiert sich LGBT und ist zudem noch Projektleiter von diversen Projekten für Minderheit – sozusagen ein Alrounder in Minderheitenrechten. Marlene Graf hat sich mit ihm bei uns im Studio unterhalten.

Foto © Felix Kostersitz

Den Beitrag von Marlene Graf mit Hikmet Kayahan gibt es hier zum Nachhören:


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